Kooperationsvereinbarung begründet NeBeL (Netzwerk der Beratungsstellen im Landkreis)

Im Landkreis Nienburg bieten Migrationsberatungsstellen flächendeckend Beratungen für Zugewanderte, Geflüchtete und ehrenamtlich Begleitende an. Gemeinsam mit dem Fachdienst Migration und Teilhabe des Landkreises haben diese Stellen im vergangenen Jahr das Netzwerk NeBeL ins Leben gerufen. Seit März 2018 steht NeBeL nun mit der Übergabe der unterschriebenen Kooperationsvereinbarung auf festen Füßen.

Infoabend im Mehrgenerationenhaus

WhatsApp Image 2017-03-08 at 21.14.07Welche Wege gibt es für Flüchtlinge in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt  in Deutschland? Für Asylsuchende oder Menschen mit Aufenthaltstitel ebenso wie für Ehrenamtliche ist es schwierig, den Überblick zu behalten, da die gesetzlichen Rahmenbedingungen kompliziert sind und sich auch immer wieder verändert haben.

 
Bei der gut besuchten  Informationsveranstaltung im Haus der Generationen Stolzenau stellten sich besonders die Veränderungen nach der Anerkennung als Flüchtling als unübersichtlich für alle Beteiligten heraus. Ellen Mühlenhof-Rabe, Leiterin des Integrationsbüros beim Jobcenter Nienburg, und Karim Iraki, Mitarbeiter des Jugendmigrationsdienstes (JMD), gelang es, hier etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Unterstützt wurden sie dabei von den BeraterInnen der Migrationsarbeit im Haus der Generationen(Peter Jilani, Ebru Öztürk, Ute Müller) sowie von  Fazila Jafari, die die Übersetzung für die zahlreichen afghanischen Flüchtlinge vor Ort hervorragend meisterte.
Einige Fragen konnten an dem Abend sicher geklärt werden, auch wenn nicht nur für Menschen mit Fluchtgeschichte die Zugänge zum deutschen Arbeitsmarkt manchmal schwer zu verstehen sind. Deutlich wurde auch, dass bei so gut wie allen Flüchtlingen ein sehr großes Interesse besteht, selbst für den eigenen Lebensunterhalt sorgen zu können, die Sprachkenntnisse zu verbessern und schließlich wirklich an der Gesellschaft teilhaben zu können.

27.10., 19:00 Uhr: Szenische Lesung: „Sonst wären wir hier zu Hause“

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„Sonst wären wir hier zu Hause“

Szenische Lesung zu Flüchtlingen seit der NS-Zeit

Donnerstag, 27.10.16 um 19.00 Uhr im Nienburger Kulturwerk

Sechs Fluchtgeschichten bringen Jugendliche in einer szenischen Lesung des Arbeitskreises Stolpersteine Rehburg-Loccum auf die Bühne. Allesamt sind es Schicksale aus der Region von Menschen, zu denen die Jugendlichen Kontakt haben – angefangen bei der jüdischen Familie Hammerschlag, die 1938 aus Rehburg floh, bis hin zu dem Jungen Aman aus Eritrea, der nach zweijähriger Flucht in 2015 in den Landkreis Nienburg kam.

Inszenieren Fluchtgeschichten von der NS-Zeit bis heute:

Jugendliche beim Workshop des Arbeitskreises Stolpersteine Rehburg-Loccum

„Sonst wären wir hier zu Hause“ – vor rund zehn Jahren stand Jose Hammerschlag auf dem jüdischen Friedhof in Rehburg, sah von dem Grabstein seines Urgroßvaters zu seinen Begleitern hoch und sagte diesen Satz. Zu Hause wäre er, der nun mit seiner Familie in Israel lebt, in diesem Rehburg, wenn die Hatz auf Juden in Deutschland nach der Machtergreifung durch die Nazis nicht gewesen wäre.

„Sonst wären wir hier zu Hause“ ist auch der Titel der Lesung. Geflohen oder vertrieben von zu Hause sind all jene, mit denen die Jugendlichen und weitere Mitglieder des Arbeitskreises gesprochen haben. Geflohen sind sie nicht nur aus dem Deutschland der Nazi-Zeit, vertrieben, geflüchtet aus vielen Regionen der Welt, heute wie gestern. Angekommen sind sie in Argentinien, Großbritannien und Deutschland. Manche Parallelen zeigen sich in den Schicksalen, jedes Schicksal ist dennoch einzigartig und berührend. Weshalb diese Menschen geflohen sind, was sie auf ihrer Flucht erlebten und wie sie angekommen und aufgenommen wurden – all das haben sie erzählt.

Neun Jugendliche haben gemeinsam mit der Theaterpädagogin Christine Gleiss und der Schulpastorin Susanne von Stemm das Drehbuch entwickelt, die Lesung inszeniert und einige von ihnen haben einen eigenen Song zu den Fluchtgeschichten geschrieben.

Gruppen, die zu der abendlichen Lesung kommen möchten, werden gebeten, sich im Kulturwerk unter Tel. 05021/922580 anzumelden. Der Eintritt ist frei.